Jeunesse dorée

[252] Jeunesse dorée (spr. schönäß' dŏrē', »Goldjugend«), Parteibezeichnung aus der französischen Revolution, der männlichen Jugend von Paris beigelegt, die nach dem Sturz Robespierres 9. Thermidor 1794 sich zur Vorkämpferin der Konterrevolution aufwarf. A. Schmidt (»Pariser Zustände während der Revolutionszeit 1789–1800«, Bd. 1, Jena 1874) hat nachgewiesen, daß zwar viele andre ähnliche Spottnamen für die Partei gebraucht wurden (Muscadins, »Moschushelden«, Petits-maîtres, »Stutzer«), der Name s. d. aber erst durch Pages in seiner »Histoire secrète de la Révolution française« (Par. 1797) aufkam. Gleichwohl ist der letztere der in den meisten Geschichtswerken gebräuchliche geworden, und er wird in der Gegenwart allgemein vielfach angewendet, um die reiche, verschwenderische und vergnügungssüchtige männliche Jugend einer großen Stadt zu bezeichnen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 252.
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