Jola

[297] Jola (Yola), Hauptstadt der Provinz J. in Britisch-Nordnigeria, früher Hauptort des afrikan. Fulbereichs Adamáua, unter 9°16' nördl. Br. und 12°47' westl. L. links am Binuë, von dem es eine sumpfige Ebene trennt, durch die während des Hochwassers ein für Kähne fahrbarer Flußarm zum Binuë zieht, erstreckt sich auf einer Sandsteinterrasse von O. nach W. etwa 20 km lang, besteht aus einzelnen großen Gehöften inmitten Kornfeldern; die Hütten sind sorgfältig gehalten und oft mit Farben geschmückt. Die auf 12–15,000 Köpfe geschätzten Einwohner treiben Schmiedehandwerk und Handel mit Baumwollen- u. Wollenstoffen, Glaswaren, Salz und Elfenbein. Die fruchtbare Umgegend erzeugt viel wilden Reis. Der Ort wurde von Barth 1851, von Flegel 1882 und 1901 von den Engländern erobert. Als neuer Bestandteil Nordnigerias fiel J. im September 1901 in die Gewalt der Briten; neben einem englischen Residenten ward an Stelle des alten Emirs ein gefügigerer eingesetzt. Seitdem konnte sich auch der deutsche Einfluß in Nordkamerun nach Adamáua und dem Tschadseegebiet erfolgreich ausdehnen; bereits im Februar 1902 nahm Oberleutnant Dominik von Garua aus mit J. freundliche Fühlung. S. auch die Artikel »Kamerun« (mit Karte) und »Kano«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 297.
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