Königsboden

[389] Königsboden (lat. Fundus regius, ungar. Királyföld), früherer Name jenes Gebietes im südlichen Siebenbürgen, das seit Berufung deutscher Kolonisten durch König Géza II. (im 12. Jahrh.) von Sachsen bewohnt wurde, denen Andreas II. 1224 bedeutende Privilegien verlieh. Es umfaßte die ehemaligen acht Sachsenstühle Broos, Groß-Schenk, Hermannstadt, Leschkirch, Mühlbach, Reps, Reußmarkt und Schäßburg, zu denen später noch die Stühle Mediasch und Schelken hinzukamen. An der Spitze des Königsbodens, dessen Hauptort Hermannstadt war, stand der Sachsengraf (Comes). 1876 wurde das Gebiet des Königsbodens Ungarn einverleibt und daraus die Komitate Klein-Kokelburg und Hermannstadt gebildet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 389.
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