Comes

[241] Comes (lat., »Begleiter«) wurde in der republikanischen und der ersten Kaiserzeit vorzugsweise zur Bezeichnung der Römer gebraucht, welche die Statthalter in den Provinzen als Freunde und als Gehilfen in den Verwaltungsgeschäften zu begleiten pflegten. Sie machen zusammen den Comitatus oder die Cohors aus (letzteres öfters mit dem Zusatz comitum oder amicorum). Seit Konstantin d. Gr. war C. zuerst Titel für alle Hof- und Staatsbeamten (daher zuweilen für den ganzen Hof), wurde aber auch den Anführern der in den Provinzen stehenden Truppenkörpern, den Duces (Herzögen), zur Auszeichnung verliehen; später, noch unter ihm selbst oder unter seinen Söhnen, ging C. in die Bedeutung eines wirklichen Amtsnamens über, unter Beifügung der Tätigkeit (z. B. C. sacrarum largitionum, Reichsschatzmeister; C. rei privatae, Schatzmeister des Fürsten). Im Mittelalter wurde C. die lateinische Bezeichnung für Graf (s.d.). – In der Musik ist C. der Kunstausdruck für die Beantwortung des Fugenthemas; vgl. Fuge.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 241.
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