Königshütte

[390] Königshütte, 1) K. in Oberschlesien, Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Oppeln, im Mittelpunkte des oberschlesischen Hütten- und Steinkohlendistrikts, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Gleiwitz-Beuthen-Schwientochlowitz, Schwientochlowitz-K., Bismarckhütte-K. und K.-Chorzow sowie zahlreicher elektrischer Linien (nach Gleiwitz, Beuthen, Kattowitz, Laurahütte, Antonienhütte, Bismarckhütte), 302 m ü. M., hat 2 evangelische und 3 kath. Kirchen, Synagoge, Gymnasium mit Realgymnasium, eine Präparandenschule, Seminar für Handarbeitslehrerinnen, ein evangelisches und ein kath. Waisenhaus, Volkstheater, Amtsgericht, Berginspektion, Bergrevier, Reichsbanknebenstelle und (1900) 57,919 Einw., davon 50,317 Katholiken, 6665 Evangelische und 925 Juden (25,256 Personen mit polnischer Muttersprache). K. wurde 1869 durch Vereinigung mehrerer ländlicher Ortschaften gegründet und zur Stadt erhoben. Es besitzt das größte Hüttenwerk Schlesiens, die Vereinigte Königs- und Laurahütte mit 7 Hochöfen, Koksbrennerei, Ammoniak-, Teer- und Benzolfabrik, Kupferextraktion, Eisen- und Stahlgießerei, Puddlings- und Walzwerken, Martin-, Thomas- und Bessemerstahlwerk, Weichen-, Schienen- und Räderfabrikation, Brückenbau, Schamotteziegelei etc. In der Nähe befinden sich mehrere große Steinkohlengruben, darunter die fiskalische Grube König mit ca. 4500 Arbeitern und die Lauragrube mit ca. 3000 Arbeitern. Außerdem hat K. eine Glasfabrik, 6 Dampfziegeleien, eine Holzbearbeitungsanstalt, Dampfsägemühle, bedeutenden Kohlen- und Holzhandel etc. In der Nähe auf einer Anhöhe steht das Bronzestandbild des Grafen von Reden, des Begründers des oberschlesischen Bergbaues. Vgl. Mohr, Geschichte der Stadt K. (Königshütte 1890). – 2) Eisenwerk im Harz, s. Lauterberg.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 390.
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