Kaliumbromīd

[474] Kaliumbromīd (Bromkalium) KBr wird wie Kaliumjodid (s. d.) dargestellt, im großen aber durch Zersetzung einer konzentrierten kochenden Pottaschen- oder Kaliumsulfatlösung mit Eisenbromürbromid. Es bildet farblose, luftbeständige Kristalle vom spez. Gew. 2,76, schmeckt scharf salzig und löst sich leicht in Wasser. 100 Teile Wasser lösen bei

Tabelle

K. löst sich schwer in Alkohol, schmilzt bei 745° und verdampft bei höherer Temperatur. Feuchtes K. wird durch Chlor leicht, trocknes nur sehr langsam und bei hoher Temperatur in Chlorkalium übergeführt. Man benutzt es in der Photographie, besonders aber als Arzneimittel gegen Epilepsie, Veitstanz, Nervosität, Neurasthenie, Krampfzustände bei Infektionskrankheiten, Keuchhusten (als Inhalation) etc.; es wirkt antaphroditisch und erzeugt Anästhesie der Schleimhäute, besonders im Schlunde. Fortgesetzter Gebrauch von K. kann Hautausschläge, Schleimhautkatarrhe, Ernährungsstörungen, auch bedenkliche Depression des Nervensystems und des Herzens, Kräfteverfall, Gedächtnisschwäche herbeiführen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 474.
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