Kanōbos

[565] Kanōbos (Canobus), im Altertum Stadt in Unterägypten, an einer nach ihr benannten Nilmündung, nordöstlich von Alexandria, durch ein Heiligtum des Serapis (mit Orakel) berühmt; die Alexandriner pflegten in K. wüste Orgien zu feiern. Die griechische Sage läßt in K. den Piloten des Menelaos K. begraben sein. Ruinen westlich bei Abukir. Wichtig für die ägyptologische Wissenschaft wurde das sogen. Dekret von K., eine von den 239 v. Chr. in K. versammelten ägyptischen Priestern zu Ehren des Ptolemäos Euergetes verfaßte dreisprachige Inschrift, von der Lepsius ein Exemplar 1866 auf dem Trümmerfeld von Tanis entdeckte (s. Hieroglyphen, S. 315).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 565.
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