Kananor

[550] Kananor (Cananore, Kannanur, »Krischnas Stadt«). Stadt im Distrikt Malabar der britisch-ind. Präsidentschaft Madras, am Arabischen Meer, hat einen wegen starker Brandung unsichern Hafen, festes Fort, große Kasernen, berühmte Moscheen, ist Sitz der Nachkommen der alten arabischen Seekönige, einer deutschen protestantischen, anglikanischen und katholischen Mission, Hauptquartier der Malabar- und Kanaradivision, hat eine Garnison von 2 Regimentern und (1901) 27,811 Einw. (3180 Christen), die Kokosnüsse, Hölzer und Pfeffer ausführen. – Die sehr alte Stadt gehörte zum Reiche der Tschirrakal-Radscha. Vasco da Gama gründete hier 1498 eine Kolonie, 1502 eine Faktorei; 1656 erbauten die Holländer hier ein Fort, das sie verloren, als Haider Ali (1761–82) Malabar eroberte. Im Kriege mit seinem Sohn Tippu Sahib wurde es 1791 von den Engländern genommen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 550.
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