Karli

[653] Karli, berühmter buddhistischer Höhlentempel aus dem zweiten christlichen Jahrhundert, an der Straße von Bombay nach Puna, unter 18°45' nördl. Br. und 73°31' östl. L. Der Eingang liegt 771 m ü. M., die Felsenwand erhebt sich senkrecht zu 260 m. Vor der Vorhalle befindet sich die kolossale Löwensäule, so genannt nach den vier Löwen, die das Kapitell krönen. Ein breiter Eingang führt zu einer 14 m hohen, 13,8 m langen und 7,9 m breiten Halle mit einem Hauptschiff, das einen Altar oder Reliquienschrein (Chaitya) enthält, und zwei Seitenschiffen, die je 16 Säulen von dem Hauptschiff trennen (s. Tafel »Indische Kunst II«, Fig. 3 u. 10). Jede Säule hat ein reichverziertes Kapitell in Gestalt einer umgekehrten Glocke, auf dem zwei Elefanten knien, von denen jeder zwei Figuren trägt. Neben der Haupthalle befinden sich kleinere Höhlen, vermutlich zu Wohnungen von Mönchen oder Einsiedlern bestimmt. Vgl. Höhlentempel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 653.
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