Kempelen

[833] Kempelen, Wolfgang von, Mechaniker, geb. 23. Jan. 1734 in Preßburg, gest. 26. März 1804 in Wien als Beamter der Hofkammer. Er machte viele Erfindungen, von denen am bekanntesten geworden sind eine Schachmaschine (1769) in Form einer menschlichen Figur, die auf einem Stuhl hinter einer Kommode, auf der das Schachbrett aufgestellt war, saß und mit großer Geschicklichkeit Schach spielte. In derselben soll eine lebende Person verborgen gewesen sein (genaue Beschreibung im »Leipziger Magazin für Naturkunde, Mathematik und Ökonomie«, 1784). Die Literatur über diese Schachmaschine ist sehr groß. K. bereiste mit seiner Schachmaschine Deutschland, Rußland, Frankreich und England und erregte überall großes Aufsehen. Die Maschine wurde an den Erfinder des Metronoms Leonhard Mälzel verkauft und soll 1854 in Philadelphia verbrannt sein. K. baute auch um 1788 eine Sprechmaschine, welche die Stimme eines Kindes von 3–4 Jahren nachahmte und 1821 vom Mechanikus Posch in Berlin mit Verbesserungen wiederholt wurde. K. schrieb: »Mechanismus der menschlichen Sprache« (Wien 1791, mit 27 Kupfern).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 833.
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