Kenĭa

[834] Kenĭa, isolierter Gebirgsstock in Ostafrika, nördlich vom Kilimandscharo, nur 10' südlich vom Äquator, etwa 400 km von der Mündung des Tana, dem ebenso wie dem Guasso Njiro zahlreiche Flüsse von seinen Abhängen zuströmen. Er erhebt sich aus der 2071 m hohen Leikipia-Hochebene bis zu 5520 m. Der einstige Kraterkessel ist eingestürzt; mehrere Grate kreuzen und verzweigen sich und schließen in den Tälern rundliche Seebecken ein. Die drei höchsten Kuppen steigen über einem von NW. nach SO. streichenden Grat auf, von dem 15 Gletscher, darunter zwei von 1 und 1,5 km Länge, ausgehen. Die Gletscherzungen liegen im Mittel bei 4425 m, doch deuten alle Moränen in 3660 m Höhe auf eine ehemalige stärkere Vergletscherung. Zuerst sah Krapf 1849 den Schneegipfel des K., Thomson drang 1883 bis zum Fuße vor, Graf Teleki 1887 bis 4680, Gregory 1893 bis 5480 m Höhe; 1899 erstieg Mackinder den Gipfel. Ein 1894 gemachter Versuch Hertzkas, die Hochebene durch den Freilandverein (s. Bodenbesitzreform) zu besiedeln, mißlang. S. die Karte »Deutsch-Ostafrika«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 834.
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