Kephisódotos

[840] Kephisódotos, der Ältere, aus Athen, griech. Bildhauer der attischen Schule, um 400–370 v. Chr. blühend, wahrscheinlich Vater und Lehrer des Praxiteles, schuf fast ausschließlich Götterbilder in Erz und Marmor und eine der neun auf dem Helikon aufgestellten Musen. Von seiner Eirene (Friedensgöttin) mit dem jungen Plutos (Reichtum) auf dem Arme, die auf der Agora in Athen stand, findet sich eine treffliche (früher Leukothea mit dem Bakchosknaben genannte) Marmorkopie in der Glyptothek zu München, die mit dem großartigen Stil des Pheidias eine besondere Innigkeit verbindet (s. Tafel »Bildhauerkunst III«, Fig. 2). – Auch der Sohn des Praxiteles, K. der Jüngere, war ein in Erz- und Marmorarbeiten bedeutender Künstler.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 840.
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