Kettenstich

[869] Kettenstich, eine Näherei in Art des Tamburierens, bei der mit Hilfe einer Nadel, die an der Spitze einen Widerhaken hat, die einzelnen Stiche (zu Schlingen gezogene Fäden) wie Glieder einer Kette ineinander fassen, ohne weiter befestigt zu sein. Eine Kettenstichnaht löst sich, sobald ein einziger Stich reißt. Die ersten Nähmaschinen lieferten nur K., jetzt dient derselbe nur noch als Zierstich; s. Nähmaschine. Der K. findet in Prachtvorhängen des Orients (Persien, Indien) seit alters her die meiste Anwendung, weil er dem dort geübten breiten Flachornament am besten zur Hand liegt, das besonders in einfarbigen Stickereien durch diese Stichart leicht auszuführen ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 869.
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