Kleekrebs

[106] Kleekrebs, Krankheit am Rotklee, Weißklee, Bastardklee und Inkarnatklee, die durch einen Schmarotzerpilz, Sclerotinia Trifoliorum (Peziza ciborioides), verursacht wird. Das Mycelium des Pilzes wuchert in den Interzellulargängen der Pflanze und verursacht Bräunung des befallenen Teiles und schließlich vollständige Zerstörung des Zellgewebes. Der Pilz entwickelt an der Oberfläche der Wirtspflanze Sklerotien, indem Büschel von Hyphen aus der Epidermis hervorwachsen und allmählich zu soliden, schwarzen, innen weißen, trocknen Körpern von unregelmäßiger Gestalt und von Mohnkorngröße bis zu 12 mm Länge werden, die vom November bis April unverändert bleiben. Zuletzt bleiben diese Sklerotien nach gänzlichem Verfaulen der Nährpflanze allein[106] übrig und beginnen im Juli oder August bei Feuchtigkeit Fruchtträger zu entwickeln. Bei feuchter, eingeschlossener Lage des Kleefeldes und lockerm Boden kann die Krankheit epidemisch auftreten. Wenn sie sich in Kleeschlägen zu zeigen beginnt, so ist wegen der langen Entwickelungsdauer des Pilzes nur einjährige Benutzung und zeitiges Umbrechen des Schlages angezeigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 106-107.
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