Kneipp

[169] Kneipp, Sebastian, kath. Priester, geb. 17. Mai 1821 in Stefansried bei Ottobeuren, gest. 17. Juni 1897 in Wörishofen, erlernte die Weberei, studierte dann in Dillingen und München Theologie, empfing 1852 die Priesterweihe und wurde 1855 Kaplan, 1881 Pfarrer in Wörishofen bei Türkheim und später päpstlicher Geheimkämmerer. Seit 1848 beschäftigte er sich mit der Wasserkur, die er mit einigen abweichenden Mitteln ausstattete. Dahin gehört besonders das Barfußgehen auf nassen Wiesen, wie es früher besonders am Walpurgistag (1. Mai) und unter dem Schutz dieser Heiligen von Gelähmten (Tauschlepper) geübt wurde. Auch wandte er neben dem Wasser verschiedene Kräuter an. Er schrieb: »Meine Wasserkur« (Kempten 1887, 70. Aufl. 1902); »So sollt ihr leben« (das. 1889, 25. Aufl. 1900); »Kinderpflege in gesunden und kranken Tagen« (Donauwörth 1891, 17. Aufl. 1904); »Mein Testament« (Kempten 1894, 17. Aufl. 1902); »Kodizill zu meinem Testament für Gesunde und Kranke« (das. 1896); »Öffentliche Vorträge« (das. 1894–98, 4 Bde.). Seit 1891 gab er den »Wörishofener Kneipp-Kalender« heraus. »Gesammelte Schriften« (Kempten 1898–99, 4 Bde.). Nach seinem Tod erschienen: »Das kleine Kneippbuch« (Kempten 1901) und »Das große Kneippbuch« (hrsg. von Reile, das. 1903). In Wörishofen und in Stefansried wurden ihm Denkmäler errichtet. Vgl. v. Rhein, Das Buch vom Pfarrer K. (2. Aufl., Kempten 1891); Verus, Vater K., sein Leben und sein Wirken (das. 1897); Baumgarten, Sebastian K. (Berl. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 169.
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