Knurrhahn

[195] Knurrhahn (Seehahn, Trigla C. V.), Gattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der Panzerwangen (Cataphracti), kleine oder mittelgroße, kräftig gebaute Fische mit verhältnismäßig sehr großem, fast vierseitigem, in einen rauhen Panzer gehülltem Kopf, zwei getrennten Rückenflossen, drei freien, gegliederten Strahlen vor den großen Brustflossen, Bürstenzähnen und äußerst kleinen Schuppen; sie geben außerhalb des Wassers einen grunzenden oder knurrenden Laut von sich, der durch Aneinanderreiben der Kiemendeckelknochen entsteht, auch will man an einzelnen Arten Phosphoreszenz beobachtet haben. Von den etwa 40 Arten in den Meeren der tropischen und gemäßigten Zone ist der gemeine K. (T. hirundo Bl.) 50–60 cm lang, auf dem Rücken bräunlich, am Bauch hell rosenrot oder weißlich, mit roten Rücken- und Schwanzflossen, weißen Bauch- und Afterflossen und schwarzen, innen blau gesäumten Brustflossen. Er bewohnt das Mittelländische und Atlantische Meer, die Nord- und Ostsee, jagt, vorzugsweise in der Tiefe auf sandigem Grund, Krebstiere, Weichtiere und Quallen, schwimmt sehr anmutig, wobei er die Brustflossen wie Flügel benutzt, und kriecht am Grunde mit Hilfe der fußartigen drei freien Strahlen der Brustflossen. Man jagt ihn des Fleisches halber, bisweilen mit dem Gewehr, wenn er bei stillem Wetter den Kopf über den Wasserspiegel emporstreckt. Der graue K. (T. gurnardus L.), 30 bis 60 cm lang, auf Kopf und Oberseite braungrau, mehr oder weniger weiß oder grünlichgelb getüpfelt, unterseits weiß, hat die gleiche Verbreitung wie der vorige. Sein festes, etwas trocknes Fleisch wird gekocht und geräuchert gern gegessen. Zwei andre Arten, T. scorpio und der Seebulle (T. bubalis), besitzen Giftdrüsen am Kiemendeckel, die nur zur Laichzeit funktionieren. T. lyra, im Mittelländischen Meer, s. Tafel »Aquarium I«, Fig. 21.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 195.
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