Kobdo

[204] Kobdo (mongol. Chommo, »Festung«), Hauptstadt des gleichnamigen chines. Gouvernements in der westlichen Mongolei, unter 48° nördl. Br., westlich vom Kara-ussu-See, am Bujantufluß, 1298 m ü. M., in einem weiten, größtenteils von Lehm- und Salzsteppen bedeckten Tal, hat viele von Lamas bewohnte Tempel und 6000 Einw. K. besteht wie alle chinesischen Grenzstädte aus einer Soldaten- und einer Handelsstadt. Erstere ist eine viereckige Festung, umgeben von hohen, aber zerfallenen Mauern, mit der Wohnung des Gouverneurs, einer Besatzung von 500 Mann, vielen Höfen, kleinen Gebäuden, großen Baumpflanzungen. Die Handelsstadt zählt 60–70 Höfe der großen Kaufhäuser nebst vielen Läden und hat 1100 chines. Einwohner. Um sie lagern nomadisierende Kalmücken. Rußland (Konsulat) ist bestrebt, die Handelsbeziehungen mit K. zu erweitern. Bis zur Grenze (303 km) führt über das Gebirge ein Karrenweg, dann ein Saumpfad. Durch K. gehen die nach der westlichen Mongolei und Kansu bestimmten Waren und umgekehrt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 204.
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