Kofferdamm

[224] Kofferdamm (engl. coffer-dam), Kautschukblättchen, das zuerst von einem Amerikaner Barnum beim Füllen eines kranken Zahnes angewendet wurde, um denselben trocken zu erhalten. Man macht in das Blatt ein kleines Loch und zieht es über den Zahn, den es wasserdicht umschließt. – Im Seewesen bezeichnet man als K. die durch zwei Querschotte gebildeten Abteilungen zwischen einem Laderaum und dem Maschinen-, Heizraum etc. eines Petroleumtankdampfers, außerdem eine Einrichtung, die das Eindringen von Wasser nach Beschädigungen der Schiffswand beschränken soll und darin besteht, daß an gefährdeten Stellen eine große Anzahl untereinander geschiedener Zellen eingebaut wird, die man mit leichten, schnell quellenden Stoffen, wie z. B. Kokosfaser, Zellulose, füllt. Letztere schließen, sobald sie naß werden, in kurzer Zeit jedes Leck, das durch Geschosse hervorgebracht wurde. Auf Linienschiffen und Kreuzern liegen die Kofferdämme über dem Panzerdeck längs den Schiffswänden und sind schichtweise mit Kork und Marineleim gefüllt, werden daher auch Korkdämme genannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 224.
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