Barnum

[389] Barnum, Phineas Taylor, amerikan. Spekulant, der »König des Humbugs«, geb. 5. Juli 1810 zu Bethel im Staate Connecticut, gest. 7. April 1891 in Bridgeport, kaufte 1842 Scudders »Amerikanisches Museum« in New York, das er durch Ausstellung immer neuer Kuriositäten zu einem der besuchtesten Vergnügungsplätze erhob. Seinen ersten derartigen Versuch bildete die Ausstellung von Washingtons angeblicher Amme; das einträglichste Geschäft aber machte er als Impresario der Jenny Lind, die seit Herbst 1850 in den Vereinigten Staaten 93 Konzerte gab, wofür sie 208,675 Doll. erhielt, während er selbst 535,486 Doll. gewann. 1856 verlor er sein Vermögen, trat aber später in der alten Weise mit Erfolg vor die Öffentlichkeit. Er war auch Mäßigkeitsapostel, hielt Vorträge über den Humbug, über die Kunst, reich zu werden, und erbaute sich eine große orientalische Villa, Iranistan genannt, zu Bridgeport in Connecticut. Gerühmt wurde seine Freigebigkeit für milde Stiftungen etc. Er[389] schrieb außer seiner Selbstbiographie (neue Ausg. 1888): »The humbugs of the world« (1865); »Struggles and triumphs; forty years recollections« (1870 u. öfter); »Money-getting; hints and helps how to make a fortune« (1883; deutsch von Katscher, 2. Aufl., Berl. 1887). Vgl. Benton, Life of P. T. B. (Chicago 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 389-390.
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