Leck [1]

[303] Leck, jede Verletzung in den Schiffswänden, die dem Wasser Eintritt gestattet. Die Schiffe werden leck, weil sie durch Alter oder schwachen Bau in Seegang und Wind den festen Verband verlieren; die Nähte der Holzbeplankung werden undicht, und die Nietungen eiserner Schiffe lockern sich. Lecke treten auch oft bei Unfällen auf, die Schiffe durch Strandung, durch Zusammenstoß oder im Gefecht erleiden. Kleine Lecke macht man durch die Schiffspumpen unschädlich, größere dadurch, daß man die Kraft der eignen Maschine oder besonderer Pumpendampfer (s. d.) zum Pumpen verwendet (vgl. Lenzen). Die an Bord eines Schiffes in See anwendbaren Mittel sind beschränkt, weil man meist nicht an das L. gelangen kann, auch wenn man es findet. Das Überziehen von Lecktüchern (großen starken Segeln oder festen Matten) über die beschädigten Stellen hat in einzelnen Fällen geholfen. Bei großen Lecken versagen die Lecktücher. Über Hebung von Schiffen, die infolge eines Lecks gesunken sind, s. Schiffshebung. Vgl. Lecksicherungsdienst.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 303.
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