Kolontaj

[303] Kolontaj, Hugo, poln. Schriftsteller, geb. 1. April 1750 in der Woiwodschaft Sandomir, gest. 28. Febr. 1812 in Warschau, beteiligte sich eifrig an der Reform des Schulwesens, wurde 1782 Rektor der Krakauer Universität, nahm als Kronkanzler Anteil an den Arbeiten des Reichstags von 1788–91, ging 1793 nach Dresden, von wo er die nationale Erhebung in Polen vorbereitete, kehrte 1794 mit Kosciuszko in sein Vaterland zurück, wurde in Olmütz von den Österreichern 1795–1803 gefangen gehalten und lebte dann abwechselnd in Krakau und Warschau. K. wurde wegen seiner demokratischen Gesinnung der »polnische Robespierre« genannt. Die wichtigsten seiner meist anonymen Schriften sind: »Briefe über die Reform der Schulen« und »Die polnische Verfassung«. Er arbeitete mit an dem großen, 1793 veröffentlichten Werk: »Von dem Ursprung und dem Fall der Verfassung vom 3. Mai 1791«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 303.
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