Konde

[357] Konde, Land und Volk in Deutsch-Ostafrika, am Nord- und Nordwestende des Nyassasees. Das im Runguë, einem erloschenen Vulkan, zu 3170 m aufsteigende Land ist stark gebirgig, aber eins der schönsten und fruchtbarsten Afrikas, mit reichlichen und gleichmäßigen Niederschlägen und einer Temperatur, die in den mittlern Lagen (Wangemannshöhe Maximum 28,6, Minimum 18,4, Mittel 22,5°) der von Kairo entspricht. Die Bewohner sind Bantuneger von gutmütigem Charakter, haben eine eigne Kultur, bauen Bananen, Mais, Sorghum, Kürbisse, Hirse, Bataten, Arachis, Yams, Bohnen, Erbsen und züchten große Herden von Buckelrindern, Fettschwanzschafen und Ziegen. Sie sind geschickte Schmiede; die Verfassung ist patriarchalisch. Seit 1891 gründeten hier die Brüdergemeinde und die Berliner Missionsgesellschaft I zwölf Missionsstationen, darunter Wangemannshöhe und Muakapalila; 1893 wurde durch Wissmann die Militärstation Langenburg (s. d.) errichtet. S. auch Nyassa. Vgl. Merensky, Deutsche Arbeit am Njassa (Berl. 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 357.
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