Langenburg

[170] Langenburg, 1) Stadt im württemberg. Jagstkreis, Oberamt Gerabronn, an der Jagst und der Staatsbahnlinie Blaufelden-L., hat eine alte evang. Kirche mit interessanten Grabmälern, ein Schloß des Fürsten Hohenlohe-L. mit Archiv, Amtsgericht, Forstamt und (1900) 1340 Einw. Dabei das Lustschloß Ludwigsruhe mit Wildpark. – 2) Bezirk in Deutsch-Ostafrika, im N. des Nyassasees, dessen Hauptort, die 1893 durch Wissmann am Seeufer angelegte Station, aus sanitären Gründen als Neu-L. in das Bergland nach NW. in etwa 1200 m Höhe verlegt wurde. Alt-L. ist Station des Regierungsdampfers Hermann Wissmann, der zwischen L. und Fort Johnston verkehrt und dabei die Plätze Karonga, Deepbai, Ameliabai, Bandawe, Likoma, Kotakota, Fort Maguire, Livingstonia und Monquibai anläuft. Der Bezirk umfaßt das Nord- und Ostufer des Nyassasees bis zur portugiesischen Grenze sowie das gebirgige Kondeland (s. Konde) und zählt (1903) 204,800 Einw., darunter 91 Europäer. Administrativ ist der Bezirk eingeteilt in die Kreise Bundali, Konde-Oberland, Konde-Unterland, Mwaya, Rikwa, Ukinga, Undali, Unyika, Usefwa und Wiedhafen. Im Bezirk unterhält die Gesellschaft zur Beförderung der evangelischen Mission unter den Heiden (Berlin 1) die Missionsstationen Bulongwa, Ikombe, Magoye, Manow, Mtandala, Muakaleli und Neu-Wangemannshöh; die Missionsanstalt der evangelischen Brüderunität (Berthelsdorf bei Herrnhut) besitzt die Stationen Ipiana, Isoko, Mbozi, Rungwe, Rutenganyo und Utengule, während der katholische Orden der Weißen Väter im N. die Stationen St. Bonifaz (Mkulwe) und Usafa hat.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 170.
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