Kong [1]

[368] Kong, Gebirge, das vom Gambia bis zum Niger mit Steilabfällen zur Küste dieser parallel zwischen dem 7. und 9.° nördl. Br. sich hinziehen sollte und bis vor einem Jahrzehnt auf allen Karten sich erhielt. Seinem mythischen Dasein wurde ein Ende gemacht durch die Franzosen Binger (1887, 1892), Marchand (1893/94) und mehrere deutsche wie englische Expeditionen. Es ist zwischen dem Nigerbogen und der Oberguineaküste weder ein großes Gebirge noch ein Plateaurand vorhanden, sondern Landschwellen mit plateau- oder gebirgsartigem Charakter. Die Erhebungen erreichen nur teilweise das Meer, wo sie dann zwischen großen flachen, lagunenreichen Strecken Steilküste hervorrufen. Möglicherweise ist die ganze Küste des Westsudân eine große Bruchlinie mit einzelnen Querbrüchen. Jene Landschwellen bilden eine Fortsetzung des alten Grundgebirges zwischen Niger und Tsadsee. Von einem ortographischen Mittelpunkt ist nicht zu sprechen; die Komonoberge im Gebiete des Comoë erreichen 1400 m. Nach den neuern Forschungen haben sich die südlichen Küstenflüsse als bedeutend länger erwiesen, als ursprünglich vermutet wurde. Vgl. Binger, Du Niger an Golfe de Guinée par le pays de Kong et le Mossi (Par. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 368.
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