Koptoxyl

[475] Koptoxyl (gepreßtes Holz), ein von Harraß in Böhlen zuerst hergestelltes Material für Dekoration der Innenräume und für die Möbeltischlerei, wird hergestellt, indem man durch ein wasserfestes Bindemittel 3–5 Furniere von verschiedener Dicke unter starkem hydraulischen Druck und bei gleichzeitiger Erhitzung miteinander derartig verbindet, daß die einzelnen Furniere in ihrer Wuchsrichtung kreuzweise auseinander liegen. Das Material verändert sich selbst bei hohen Feuchtigkeits- und Hitzegraden nicht im geringsten und ist trotz seiner geringen Stärke von 3–5 mm äußerst widerstandsfähig. Es ist dem Krummziehen, Quellen, Austrocknen, Platzen etc. nicht unterworfen und eignet sich deshalb besonders zu Paneelen, Füllungen, Türen, Decken- und Wandtäfelungen, kleinen Schränken u. dgl. Es wird in beliebiger Länge bis zu einer Breite von 70 cm geliefert. Der Zusammenbau auf Rahmen kann bei der Solidität des Materials unterbleiben. Die Befestigung der Täfelungen aus K. geschieht auf einem Lattengerüst. Die Anbringung von Intarsien, die in das Furnierholz eingedrückt werden, wie auch von ausgeschnittenen, auf die Grundplatte ausgepreßten Flachreliefs wird durch diese Methode der Holzbereitung sehr verbilligt und dabei mit einer Genauigkeit ausgeführt, die durch Handarbeit nur schwer zu erzielen ist. Durch Biegung des elastischen Materials können auch Holzvouten, Kuppeln und Säulen leicht hergestellt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 475.
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