Kreußen

[644] Kreußen (Creußen), Stadt im bayr. Regbez. Oberfranken, Bezirksamt Pegnitz, am Roten Main und an der Staatsbahnlinie Schnabelwaid-Bayreuth, hat eine evang. Kirche, Töpferwarenfabriken, besuchte Viehmärkte und (1900) 923 Einw. – K. ward 1003 von Kaiser Heinrich II. belagert und kam 1251 in den Besitz der Burggrafen von Nürnberg. In K. blühte vom Ende des 16. bis zum Ende des 17. Jahrh. eine lebhafte Steinzeugindustrie, die vornehmlich Krüge, Kannen und Humpen von dunkelbrauner Masse und Glasur mit eigenartig geformten Reliefverzierungen, die mit Emailfarben bunt bemalt wurden, erzeugte (s. Abbildung bei »Apostelkrug«). Eine Abart der Kreußener Gefäße, die schwarz und gelb dekoriert ist, heißt bei den Sammlern Trauer- oder Sorgenkrüge; von ihnen verschieden sind die Jagdkrüge (s. d.). Die Kreußener Krüge (wovon eine große Sammlung im Rathause) werden jetzt allgemein nachgeahmt. K. wurde 12. Ang. 1893 durch eine Feuersbrunst verwüstet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 644.
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