Kumüken

[799] Kumüken (Kumyken), türkisch-tatar. Volksstamm in Kaukasien, vielleicht Nachkommen und Reste der Chasaren, zwischen den Flüssen Terek und Sulak längs des Kaspischen Meeres bis nach Derbent hin, im transkaukasischen Daghestan (1897: 60,838) und im Terekgebiete (31,519) wohnhaft. Sie sind sunnitische Mohammedaner. Sie leben von Viehzucht (namentlich Schafe) und Fischfang, wenden sich aber in neuerer Zeit mehr dem Ackerbau (mit künstlicher Bewässerung) zu und bauen Reis, Hirse, Weizen, seit jüngerer Zeit auch Krapp und Wein. Die Männer verfertigen Waffen, die Frauen weben aus Gold- und Silberstoffen Besätze und Bänder. Nachdem die K. sich bereits 1559 Rußland unterworfen, 1604 aber wieder befreit hatten, unterwarfen sie sich 1722, als Peter I. seinen Zug nach Persien ausführte, von neuem.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 799.
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