Kupferblech

[835] Kupferblech wird durch Hämmern und Walzen dargestellt. Man gießt das Kupfer in dicke Tafeln, streckt diese glühend unter Hämmern auf etwa 15 mm Starke und walzt sie dann bis zu einer gewissen Dicke; dann werden sie zusammengebogen weiter gewalzt, so daß zwei Blechtafeln entstehen, die von Zeit zu Zeit ausgeglüht, weiter gewalzt und zuletzt beschnitten werden. Kalt gewalztes K. widersteht der Witterung und dem Seewasser besser als heiß gewalztes, auch beträgt der Abfall hier nur 0,5 Proz.; beim heißen Walzen erhält man aus 100 Teilen Kupfer 80 Teile K., 13 Teile Abfallkupfer (vom Beschneiden), 4 Teile Kupferasche und 3 Teile Verlust. Das schwächste K. von 0,5 mm Dicke und darunter kommt aufgerollt als Rollkupfer oder Flickkupfer in den Handel; bei 1 mm Dicke wiegt 1 qm K. etwa 8,8 kg. Für bestimmte Zwecke wird K. auch auf galvanoplastischem Weg erzeugt. Man benutzt K. zur Anfertigung plattierter Waren, zum Dachdecken, als Schiffsbeschlag, zu Zündhütchen, Kesseln, Töpfen, Siedepfannen, Destillierblasen, Röhren, Kühlapparaten etc. für Brauereien, Brennereien, Färbereien, Zuckersiedereien etc. K. muß mit kupfernen Nägeln befestigt werden, weil eiserne sehr schnell rosten. Für Kupferschmiedearbeiten liefern die Kupferhämmer sogen. Schalen, d. h. mit Hämmern zu groben Schalen geformtes Blech, oder kreisrunde, in der Mitte etwas dickere Platten (Scheiben, Böden), die mit Hämmern durch Treiben oder durch Stoßwerke, Pressen, Drückmaschinen zu den mannigfaltigsten Gefäßformen verarbeitet werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 835.
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