Kupferoxydul

[838] Kupferoxydul (Kuprooxyd) Cu2O findet sich in der Natur als Rotkupfererz und Kupferblüte, entsteht bei mäßigem Erhitzen von Kupfer an der Luft und bildet als gleichmäßiger Überzug auf demselben die braune Bronze; auch im Kupferhammerschlag ist es enthalten. Es entsteht beim Erhitzen von Kupferchlorür mit kohlensaurem Natron; wenn man Kupfervitriollösung mit so viel Traubenzucker und Kalilauge versetzt, daß sich der anfangs entstehende Niederschlag in der Kalilauge wieder löst, so scheidet sich beim Erwärmen alles Kupfer als rotes kristallinisches K. aus. K. ist unlöslich in Wasser, luftbeständig, schmilzt bei Rotglut, verwandelt sich beim Erhitzen an der Luft in Kupferoxyd, gibt mit Sauerstoffsäuren Kupferoxydsalze und metallisches Kupfer, mit Salzsäure Chlorür; die farblose Lösung in Ammoniak wird an der Luft durch Oxydation blau, bei Luftabschluß und Gegenwart von Kupfer wieder farblos. Es färbt Glasflüsse rubinrot und findet sich im sogen. Kupferrubinglas. Aus Kupferoxydulsalzen oder Kupferchlorür wird in der Kälte durch Kalilauge gelbes kristallinisches Kupferhydroxydul (Kupferoxydulhydrat) CuOH gefällt, das leicht in K. und Wasser zerfällt, sich an der Luft schnell zu Kupferhydroxyd oxydiert und mit Säuren Kupferoxydulsalze gibt.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 838.
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