Kupfersulfide

[844] Kupfersulfide (Kupfersulfurete, Schwefelkupfer), Verbindungen von Kupfer mit Schwefel. Das Kupfersulfür (Kuprosulfid, Halbschwefelkupfer) Cu2S findet sich in der Natur als Kupferglanz und bildet mit Schwefeleisen Buntkupfererz und Kupferkies; es entsteht unter Erglühen beim Erhitzen von Kupfer mit Schwefel und wird zur Kupfervitriolbereitung aus erhitzten Kupferblechabfällen auf solche Weise dargestellt. Es ist schwarzgrau, kristallinisch, sehr weich, leicht schmelzbar, wird in der Glühhitze von Wasserstoff, Kohlenoxyd, Kohle kaum verändert, von Wasserdampf bei Rotglut nur schwach, bei Weißglut energisch unter Bildung von Schwefelwasserstoff und Schwefliger Säure zersetzt, gibt beim Erhitzen an der Luft Schweflige Säure, schwefelsaures Kupfer und Kupferoxyd, beim Glühen mit Kupferoxyd aber Schweflige Säure und Kupfer oder Kupferoxydul. Das Kupfersulfid (Kuprisulfid, Einfach-Schwefelkupfer, Kupfersulfuret) CuS findet sich in der Natur als Kupferindig, wird durch Schwefelwasserstoff aus Kupferoxydsalzen gefällt und entsteht auch bei vorsichtigem Erhitzen von sein verteiltem (aus Lösungen gefälltem) Kupfer mit überschüssigem Schwefel, bis der überschüssige Schwefel abdestilliert ist. Ein durch wiederholtes Erhitzen mit Schwefel erhaltenes Präparat ist tief dunkelblau, wird unter dem Polierstahl stahlblau, gibt, mit Ölfirnis abgerieben, ein schönes Veilchenblau und wird als Malerfarbe (Ölblau) benutzt. Das aus Kupfervitriollösung durch Schwefelwasserstoff gefällte Sulfuret ist braunschwarz, oxydiert sich leicht beim Trocknen an der Luft, wird dabei grünlich und zerfällt beim Erhitzen in Schwefel und Kupsersulfür.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 844.
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