Langendijk

[170] Langendijk (spr. -deik), Pieter, niederländ. Dichter, geb. 25. Juli 1683 in Haarlem, gest. daselbst 18. Juli 1756, war erst Damastweber in Amsterdam, ließ sich 1722 in seiner Vaterstadt nieder, wo er lange Zeit als Zeichner für verschiedene Fabriken tätig war, und erhielt in seinem Alter, gänzlich verarmt, 1749 das Amt eines Stadthistorienschreibers daselbst. Seine besten Arbeiten sind seine frühern Komödien, wie: »Don Quichot« (bereits 1696 entstanden, später verbessert und 1711 ausgeführt), »De Zwetser« (1712) und namentlich »Het wederzyds huwelyksbedrog« (1714; Neudruck mit Einleitung von J. te Winkel, Zwolle 1890, 2. Aufl. 1899), »De Wiskunstenaars« (1715) und »Krelis Louwen« (1715), die meist in leichtem, natürlichem Ton geschrieben sind und zum Teil noch jetzt ausgeführt werden. Später erschienen die beiden satirischen Spiele gegen den »Windhandel«: »Quincampoix of de windhandelaars« (1720) und »Arlequin Actionist« (1720; hrsg. von Meijer, Zutphen 1892), ferner »De bedriegerij van Cartouche« (1732), »Papirius« und »Xantippe« (1756); unvollendet blieb der »Spiegel der vaderlandsche kooplieden« (Neudruck von Meijer, Zutphen 1892). Außerdem verfaßte er eine weniger gelungene gereimte Geschichte Wilhelms von Oranien (Haarlem 1754, 2. Aufl. 1762) und eine ausführlichere der holländischen Grafen (das. 1745). Seine Gedichte und Lustspiele (nebst einer kurzen Biographie) erschienen gesammelt Haarlem 1721–60, 4 Bde. Vgl. C. H. Ph. Meijer, Pieter L. (Haag 1891); F. Z. Mehler, Pieter L. (Culemborg 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 170.
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