Lasser von Zollheim

[212] Lasser von Zollheim, Joseph, Freiherr, österreich. Minister, geb. 30. Sept. 1815 zu Werfen im Herzogtum Salzburg, gest. 18. Nov. 1879 in Wien, studierte in Wien die Rechte und trat 1846 in den österreichischen Staatsdienst. 1848 von seiner Heimat in den Reichstag gewählt, gehörte er zu den hervorragendsten und einflußreichsten Abgeordneten und war Hauptredner der liberalen großösterreichischen Partei. 1849 wurde er Ministerialrat, 1859 Sektionschef im Ministerium des Innern, 20. Okt. 1860 mit der Verwaltung des Justizministeriums beauftragt; unter Schmerling war er vom 4. Febr. 1861 bis Juli 1865 Minister der politischen Verwaltung, erhielt hierauf die Statthalterschaft von Tirol, wurde 1867 in den Freiherrenstand erhoben und übernahm 25. Nov. 1871 wieder das Ministerium des Innern im Ministerium Adolf Auersperg, zu dessen hervorragendsten Mitgliedern er gehörte. Namentlich war die Wahlreform von 1873 sein Werk. Schwere Erkrankung zwang ihn, 5. Juni 1878 seine Entlassung zu nehmen; wenige Monate später (15. Febr. 1879) trat auch Fürst Auersperg zurück. L. wurde ins Herrenhaus berufen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 212.
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