Lectisternĭum

[305] Lectisternĭum (lat.), die in Rom 399 v. Chr. auf Anlaß der Sibyllinischen Bücher eingeführte, bei[305] außerordentlichen Gelegenheiten, besonders in Zeiten der Not, und meist in Verbindung mit Supplikationen (s. d.) veranstaltete Speisung von Göttern. Man legte deren Bilder auf einen Pfühl (lectus, pulvinar) und setzte ihnen auf einem Tisch ein aus freiwilligen Beiträgen aufgebrachtes Mahl vor. Ein regelmäßiges L. fand seit Anfang des 3. Jahrh. 13. Nov. und in der Kaiserzeit 13. Sept. für die drei kapitolinischen Götter statt, wobei Jupiter auf einem Pfühl lag, Juno und Minerva zu beiden Seiten auf Stühlen saßen. Vgl. Epulonen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 305-306.
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