Leinenstickerei

[373] Leinenstickerei, jede auf leinenem Grundstoff hergestellte Stickerei, die seit den ältesten Zeiten zur Musterung textiler Gegenstände gebräuchlich ist, im engern Sinn eine Stickerei auf Leinwand mit Kreuzstich, dem sich viele andre Sticharten und Ziernähte in einfacher und doppelseitiger Ausführung anschließen. Die L. auf abgezählten Fäden war im 16. Jahrh. in Italien und Deutschland weit verbreitet und wurde als altdeutsche L. neu belebt am Ende der 1870er Jahre durch Veröffentlichung älterer Muster nach Musterbüchern und erhaltenem Tisch- und Bettzeug. Der Ursprung der L. ist im Orient zu suchen, wo sie in gleicher Art wie in Italien und Deutschland von den Arabern geübt wurde. Vgl. Lessing, Muster altdeutscher L. (Berl. 1879–80 u. ö., 3 Bde.); Lipperheide, Muster altitalienischer L. (das. 1880–83, 2 Bde.), auch die Literatur bei Handarbeiten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 373.
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