Leoncavallo

[418] Leoncavallo, Ruggiero, Opernkomponist, geb. 8. März 1858 in Neapel, wo er auch seine musikalische Ausbildung erhielt (durch Peri, Simonetti, Ruta), führte ein bewegtes Leben mit vielfach wechselndem Aufenthaltsort und blieb trotz mehrfacher Versuche in der Bühnenkomposition unbekannt, bis 1892 in Mailand sein Einakter: »Die Bajazzi« (»I Pagliacci«) als rivalisierendes Zugstück neben Mascagnis »Cavalleria rusticana« trat, schnell in alle Opernbühnen der Welt seinen Einzug hielt und den Namen Leoncavallos in aller Mund brachte. Doch zeigte bereits im folgenden Jahr seine große Oper »I Medici« die Unselbständigkeit seiner Eigenart und den Mangel an Stilreinheit und Kritik, den auch die folgenden Opern: »Chatterton« (1896) und »La Bohême« (1897) bestätigten. 1904 wurde in Berlin seine im Auftrag des Kaisers geschriebene deutsche Oper »Der Roland von Berlin« erstmalig ausgeführt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 418.
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