Leptokardĭer

[432] Leptokardĭer (Leptocardĭi, Röhrenherzen), kleine Gruppe niederster Wirbeltiere, früher allgemein zu den Fischen gerechnet, jetzt meist als Schädellose (Akranier) von ihnen abgetrennt und allen übrigen Wirbeltieren als Schädeltragenden (Kranioten) entgegengestellt. Hauptmerkmale sind das Fehlen des Schädels und der Wirbelsäule, das Skelett ist nur durch die Chorda dorsalis (Rückensaite) vertreten, weiter der Mangel der Gliedmaßen und eines Herzens, an Stelle dessen röhrenförmige Gefäße pulsieren. Das Körperepithet ist im Gegensatz zu den echten Wirbeltieren einschichtig wie bei den wirbellosen Tieren. Man unterscheidet mehrere Gattungen; der Hauptvertreter der L. ist der Lanzettfisch oder Amphioxus (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 432.
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