Liard [2]

[501] Liard (spr. liār), Louis, franz. Schulmann, geb. 1846 in Falaise (Calvados), wirkte als Lyzealprofessor und seit 1874 als Professor an der Faculté des lettres in Bordeaux, wurde dort zum Stadtrat und Maire adjoint gewählt und erwarb sich Verdienste um Erweiterung seiner Fakultät zur Faculté des lettres et sciences und Errichtung einer medizinischen Fakultät in Bordeaux. Er ward 1880 Rektor der Akademie in Caen und folgte 1884 Albert Dumont als Direktor des Universitätswesens im Ministerium des öffentlichen Unterrichts. Mitglied der Akademie ist er seit 1896. L. verfolgt in seiner amtlichen Tätigkeit den Plan der Ausgestaltung der französischen Hochschulen zu vollständigen Universitäten. Als Philosoph ist er Anhänger Kants. Er schrieb: »Des définitions géométriques et des définitions empiriques« (Par. 1874, 2. Aufl. 1888); »De Democrito philosopho« (1874); »Les logiciens anglais contemporains« (1879); »Descartes« (1882); »Lectures morales et littéraires« (1883); »Morale et enseignement civique« (1883); »Logique« (1884); »Universités et facultés« (1890); »L'enseignement supérieuren France 1789–1893« (1889–94, 2 Bde.); »Pages éparses« (1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 501.
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