Liau-hsi

[501] Liau-hsi (»westlich vom Liau«), der westlich vom Liauho (s. d.) gelegene Teil der Provinz Schöngking (s. d.) in der südlichen Mandschurei, im W. gegen die[501] chinesische Provinz Tschili grenzend. Die Bodengestaltung wird hauptsächlich durch das geschichtlich bedeutsame, NNO.-SSW. streichende Gebirge des Iwulüschan und eine Reihe paralleler Ketten bestimmt, während die Küstenlandschaft ein verworrenes Hügelland darstellt. Höchster Punkt ist der Ta-tschunlo-schan oder Große Glockenberg (910 m). Im W. und N. liegen zwischen den Gebirgen vermutlich ausgedehnte Weideländereien. Ackerbau ist nur in den Tälern der kleinen Gewässer möglich, die Bevölkerung ist entsprechend spärlich, wächst jedoch durch Einwanderung von ackerbauenden Chinesen, die den Lößboden, soweit er reicht, auszunutzen bestrebt sind. Der Hauptfluß des Gebiets ist der Unterlauf des in Tschili entspringenden Ta-ling-ho. Der zu L. gehörige Teil des Liamals östlich vom Gebirge ist vorzüglich bewässert und liefert reiche Ernten. Im NW. von Kin-t schon-su, der Hauptstadt von L. an der großen Straße Peking-Mukden, liegt ein Kohlenfeld von erheblicher Ausdehnung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 501-502.
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