Lubliner

[761] Lubliner, Hugo, unter dem Pseudonym Hugo Bürger bekannter Dramatiker und Schriftsteller, geb. 22. April 1846 in Breslau, kam 1858 nach Berlin und trat hier bereits mit 17 Jahren mit kleinen dramatischen Arbeiten auf, von denen das einaktige Lustspiel »Nur nicht romantisch« (1865) einigen Erfolg errang. Sein dreiaktiges Lustspiel »Der Frauenadvokat« (1873) machte den Weg über alle deutschen Bühnen. Gleich darauf folgte ein vieraktiges Lustspiel: »Die Modelle des Sheridan« (mit dem vorigen gedruckt als »Theater«, Berl. 1876). Seitdem ist L. mit zahlreichen, meist flüchtig und äußerlich gearbeiteten Theaterstücken hervorgetreten, von denen wir nennen: »Die Florentiner«, Trauerspiel (1876); die Schauspiele: »Die Adoptierten« (1877), »Gabriele« (1878), »Gold und Eisen« (1881), »Aus der Großstadt«[761] (1883), »Gräfin Lambach« (1886), »Der Name« (1888) und »Der kommende Tag« (1891); die Lustspiele: »Die Frau ohne Geist« (1879), »Auf der Brautfahrt« (1880), »Der Jourfix« (1882), »Die Mitbürger« (1884), »Die armen Reichen« (1886), »Im Spiegel« (1890), »Der Riegnitzer Bote« (1893), »Das neue Stück« (1894), »Die junge Frau Arneck« (1895), »Andere Luft« (1897), »Das fünfte Rad« (1898), »Splitter und Balken« (1899), »Die lieben Feinde« (1901), »Der blaue Montag« (1902), »Ein kritischer Tag« (1904). Mit G. v. Moser verfaßte er das Lustspiel »Glück bei Frauen« (1884), mit P. Lindau das Schauspiel »Frau Susanne« (1885). Einige der genannten Stücke erschienen als »Dramatische Werke« (Berl. 1881–82, 4 Bde.). Unter dem Gesamttitel »Berlin im Kaiserreich« veröffentlichte er die Romane: »Die Gläubiger des Glücks« (1.–6. Aufl., Bresl. 1886) und »Die Frau von neunzehn Jahren« (das. 1887). Ferner schrieb er die Novellen: »An der Riviera« (Bresl. 1896) und »Der Roman eines anständigen Mädchens« (Berl. 1899). 1892 redigierte er die Berliner Zeitung »Der Abend« und neuestens das offizielle Reisehandbuch »Der Österreichische Lloyd und sein Verkehrsgebiet« (Brünn u. Wien 1901–1903, 4 Tle.). Er lebt in Berlin.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 761-762.
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