Ludi

[772] Ludi (lat.), Spiele; besonders die öffentlichen Fest- und Schauspiele der Römer. Die ältesten waren die hauptsächlich aus Pferde- und Wagenrennen bestehenden l. circenses (s. Circensische Spiele); dazu kamen im Laufe der Zeit l. scenici (dramatische Aufführungen), l. gladiatorii (s. Gladiatoren), Tierkämpfe (s. d.), Naumachien (s. d.) u.a. Neben den stehenden Spielen (l. stati), deren Ausrichtung an bestimmte Staatsämter gebunden war, gab es bei bestimmten Anlässen der Gottheit gelobte (l. votivi) und von Privatpersonen veranstaltete. Zahl und Dauer der L. nahm allmählich zu; gegen Ende der Republik gab es 65 regelmäßige Spieltage, Mitte des 2. Jahrh. n. Chr. 135, 354 sogar 175. Von den in der Republik eingeführten stehenden Spielen haben bis in die späteste Zeit bestanden: l. romani, eigentlich dem Jupiter von siegreichen Feldherren gefeierte Triumphalspiele mit großem Festzug (pompa) vom Kapitol nach dem Zirkus, ursprünglich eintägig, später auf 16 Tage (4.–19. Sept.) ausgedehnt; l. plebei, 4.–17. Nov.; l. Ceriales, zu Ehren der Ceres, 12.–19. April; l. Apollinares, zu Ehren des Apollo im 2. Punischen Kriege gestiftet, 6.–13. Juli; l. Megalenses, zu Ehren der Magna Mater (s. Rhea), seit 204, 4.–10. April; l. florales (s. Flora), 26. April bis 3. Mai. Vgl. Säkularspiele.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 772.
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