Luftdusche

[802] Luftdusche, ein von Politzer angegebenes Verfahren zum Einblasen von Luft durch die Ohrtrompete in das Mittelohr. Man setzt einen mit olivenförmigem Ansatz versehenen Kautschukballon luftdicht in ein Nasenloch, während das andre verschlossen wird. Macht der Patient nun eine Schluckbewegung, so wird die Nase und der obere Rachenraum vom untern Rachenteil abgeschlossen, und die durch gleichzeitigen Druck auf den Ballon hier verdichtete Luft muß durch die Ohrtrompeten in das Mittelohr eindringen. Gelingt dies nicht, so muß von der Nase aus ein Rohr (Katheter) in die Ohrtrompetenmündung eingeführt und durch dieses Luft eingeblasen werden. Die L. soll bei Erkrankungen der Ohrtrompeten die zu geringe Luftmenge im Mittelohr erhöhen und dadurch Schwerhörigkeit, Ohrenklingen und ähnliches beseitigen; sie dient auch zur Reinigung des Mittelohrs von entzündlichen Ausschwitzungen und zu speziellern Untersuchungen des Mittelohrs. Über Heißluftdusches. Heißluftbäder. – L. heißt auch die Einführung von Luft in den Darm bei Darmverschlingung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 802.
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