Lungeninfarkt

[851] Lungeninfarkt (hämorrhagischer Infarkt der Lungen), ein durch Anfüllung mit Blut aus der Atmung ausgeschalteter umschriebener Bezirk des Lungengewebes, entsteht infolge Verschlusses einer Lungenarterie durch einen in diesen hineingetriebenen Pfropf (Embolus); enthalten diese Emboli infektiöse Stoffe, so führen sie zu Lungenabszessen (s. d.). Der L. liegt, seiner Entstehung entsprechend, an der Lungenperipherie und hat die Form eines mit der Basis nach außen gelegenen Keiles. Veranlassung zu L. gibt Gerinnselbildung in der rechten Herzhälfte (besonders bei Herzklappenfehlern) und in den Venen. Von diesen Gerinnseln können sich einzelne Pfröpfchen loslösen, werden durch den Blutstrom in die Lungenarterie getrieben und führen so zum L. Durch Verlegung größerer Lungenarterien kann plötzlicher Tod erfolgen. Kleinere Lungeninfarkte bieten an sich, abgesehen von dem Grundleiden, keine erhebliche Gefahr. Die Behandlung des Lungeninfarkts kann sich nur gegen einzelne Krankheitserscheinungen richten. Vgl. Infarkt und Endarterie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 851.
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