Luren [1]

[865] Luren, große, aus Bronze gegossene, ochsenhornförmige Blasinstrumente der nordischen Bronzezeit. mit kleinem, flachem Schallbecher. Die L. sind nie aus einem Stück, sondern mittels Nieten aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Sie sind stets paarweise gefunden worden, woraus Hammerich schließt, daß sie zweistimmig geblasen worden sind. Ihr Ton ist weich und ansprechend, kann aber eine bedeutende Stärke erreichen. Der Umfang beträgt 12 Töne in 31/2 Oktaven, doch lassen sich 22 Töne entwickeln, sobald die harmonischen Töne im Baß mitgenommen werden. Vgl. Tafel »Musikinstrumente III«, Fig. 3; Hammerich in den »Mémoires des Antiquaires du Nord« (Kopenh. 1890–95; deutsch in der »Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft«, 1894); Olshausen, Vorgeschichtliche Trompeten (in den Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 865.
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