Hammerich

[703] Hammerich, 1) Frederik, dän. Theolog und Historiker, geb. 9. Aug. 1809 in Kopenhagen, gest. 9. Febr. 1877, wurde 1839 Prediger in Jütland, 1845 in Kopenhagen, wo er gleichzeitig als Privatdozent historische Vorlesungen hielt, machte den Krieg 1848–50 als Feldgeistlicher mit und wirkte seit 1859 als Professor der Kirchengeschichte an der Kopenhagener Universität. Er war ein eifriger Anhänger Grundtvigs (s. d. 1) und des Skandinavismus, spielte aber im Reichstag (1854–61) und Reichsrat (1864–66) keine politische Rolle. Seine historischen Hauptschriften sind: »Danmark i Valdemarernes Tid« (Kopenh. 1847–1860, 2 Bde.); »Danmark under de tre nordiske Rigers Forening« (1849–54, 2 Bde.); »Danmark under Adelsvälden« (1854–59, 4 Bde.); »Den slesvigske Treaarskrig« (1852). Von seinen kirchengeschichtlichen Beiträgen seien genannt: »Den kristne Kirkes Historie« (1868–71, 3 Bde.; 3. Aufl. 1891); »Die heil. Birgitta und die Kirche im Norden« (deutsch von Michelsen, Gotha 1872; dän., Kopenh. 1863); »De episk-kristlige Oldkvad hos de gotiske Folk« (1873, deutsch 1874). Seine Denkwürdigkeiten »Et Levnetslöb« erschienen 1882 in 2 Bänden.

2) Angul, dän. Musikgelehrter, geb. 25. Nov. 1848 in Kopenhagen als Bruder des Komponisten Asger Hamerik, der eigentlich ebenfalls H. heißt, habilitierte sich daselbst 1892 als Dozent für Musikwissenschaft an der Universität und erhielt an dieser 1896 eine feste Anstellung. H. begründete 1898 eine Sammlung alter Musikinstrumente und schrieb (in dänischer Sprache) über die »Musik am Hofe Christians IV. von Dänemark« (Kopenh. 1892), über »Altnordische Luren« (1894) u. a.

3) Asgar, dän. Komponist, s. Hamerik.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 703.
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