Ménage [2]

[590] Ménage (spr. -āsch'), Gilles (Ägidius), franz. Gelehrter, geb. 15. Aug. 1613 in Angers, gest. 23. Juli 1692 in Paris, wurde nach vollendeten Studien königlicher Sachwalter, trat aber dann in den geistlichen Stand, wurde Prior von Montdidier und stiftete aus Opposition gegen die Akademie, die ihm ihre Pforten nicht öffnete, eine gelehrte Gesellschaft (Mercuriales), die gegen 40 Jahre bestand. M. war einer der Koryphäen des Hôtel de Rambouillet und stand mit Balzac, Pélisson, Scudéry, Chapelain etc. in enger Verbindung. Molière, dem er entgegen war, brachte ihn in den »Femmes savantes« in der lächerlichen Rolle des Vadius auf die Bühne. Als Hauptwerke Ménages sind zu nennen: »Dictionnaire étymologique« (Par. 1650; 3. Ausg. von Jault, das. 1750, 2 Bde.) und »Origini della lingua italiana« (Genf 1669 u. 1685), die viele etymologische Künsteleien, aber auch Wertvolles enthalten; ferner: »Observations sur la langue française« (1672–76, 2 Bde.). Seine Poesien sind ziemlich wertlos. Nach seinem Tod erschienen »Menagiana« (1693), die wiederholt aufgelegt wurden. Vgl. Baret, M., sa vie et ses écrits (Par. 1859); Samfiresco, M. polémiste, philologue, poète (das. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 590.
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