Müllrose

[239] Müllrose, Stadt im preuß Regbez. Frankfurt, Kreis Lebus, am Friedrich Wilhelms- (Müllroser) Kanal und an der Staatsbahnlinie Großenhain-Frankfurt a. O., 42 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Oberförsterei, bedeutende Waldungen, Schiffbau, Lederwaren- und Kalksandsteinfabrikation, eine Dampfmahl- und 2 Dampfsägemühlen, Schiffahrt, Holzhandel und (1905) 2147 Einw. Dabei eine Lungenheilanstalt der Ortskrankenkasse für Kaufleute in Berlin. Der Müllroser oder Friedrich Wilhelms-Kanal, 1662–68 vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm angelegt, verbindet die Spree mit der Oder, ist 27 km lang, hat eine mittlere Fahrtiefe bis 2 m,[239] 8 Schleusen, steigt von der Oder von 21 m bis auf 42 m in der Wasserscheide und fällt alsdann zur Spree wieder auf 39 m. In der Abdachung zur Oder bildet den Kanal das kanalisierte Flüßchen Schlaube. Seit Eröffnung des Oder-Spreekanals (s. d.) ist diese Wasserstraße nur noch von untergeordneter Bedeutung. Vgl. Toeche-Mittler, Der Friedrich Wilhelms-Kanal und die Berlin-Hamburger Flußschifffahrt (in Schmollers »Forschungen«, Bd. 11, Heft 3, Leipz. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 239-240.
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