Münchengrätz

[251] Münchengrätz (tschech. Mnichovo Hradiště), Stadt in Böhmen, am linken Ufer der Iser und an der Böhmischen Nordbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein schönes Schloß des Grafen Waldstein, mit Kapelle, Familiengruft und großem Park, die St. Annakirche, in der seit 1785 der Leichnam Wallensteins ruht, ein neues Rathaus, Stadtpark, Zuckerfabrik, Seidenzeug-, Lederlack-, Spiritus- und Schuhwarenfabriken, lebhaften Handel, Sparkasse und (1900) 3708 tschech. Einwohner. Westlich das Dorf Kloster mit großer Bierbrauerei (ehemaliges Cistercienserkloster mit schönem gotischen Portal), Mühlen und 804 Einw. – Bei M. fand 28. Juni 1866 ein Treffen statt zwischen dem österreichischen Korps Clam-Gallas und dem preußischen 4. Korps von der ersten Armee und der Avantgarde der Elbarmee, die um Mittag den Muskyberg und das Dorf Kloster nahmen. worauf Clam-Gallas M. räumte und auf Fürstenbruckzurückwich. Vgl. H. Friedjung, Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland, Bd. 2.[251]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 251-252.
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