Mahan

[102] Mahan (spr. mĕ-hänn), Alfred Thayer, nordamerikan. Marineoffizier und Marineschriftsteller, geb. 27. Sept. 1840 in Westpoint (New York), trat 1854 in die Marine, besuchte 1856–59 die Marineakademie, machte den Bürgerkrieg auf einem Blockadegeschwader mit und wurde 1865 Kapitänleutnant, 1896 Kommandant des Flaggschiffs des amerikanischen Mittelmeergeschwaders unter Admiral Erben und nahm 1898 am Kriege gegen Spanien teil. 1899 war er Mitglied der Friedenskonferenz im Haag. In seinen Hauptwerken: »Influence of sea-power upon history 1660–1783« (Washington 1890; deutsch, 2. Aufl., Berl. 1898), »Influence of sea-power upon the French Revolution and Empire« (Washingt. 1893, 2 Bde.; deutsch von Batsch, Berl. 1897–98) und »Sea-power in its relation to the war of 1812« (Boston 1905, 2 Bde.), erweist sich M. als Marinehistoriker, der die Seepolitik und die Seekriege kritisch untersuchte, den mächtigen Einfluß der Seegewalt auf die Weltgeschichte nachwies, zugleich Grundsätze der Seestrategie aus der Seekriegsgeschichte entwickelte und seetaktische Aufgaben nach dem Stande der Seekriegstechnik behandelte. Außerdem schrieb er: »The gulf and inland waters« (1883, neue Ausg. 1898); »Admiral Farragut«, Biographie (1892); »The interest of America in sea-power, present and future« (1897); »Life of Nelson; the embodiment of the sea-power of Great Britain« (1897, 2 Bde.; 2. Aufl. 1899); »Lessons of the war with Spain« (1899); »The problem of Asia« (1900); »The war in South-Africa« (1901); »Types of naval officers« (1901); »Retrospect and prospect; studies in international relations« (1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 102.
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