Malachītgrün

[152] Malachītgrün (Viktoriagrün, Neugrün, Benzaldehydgrün, Bittermandelölgrün, Echtgrün, Benzoylgrün, Benzalgrün), ein Triphenylmethanfarbstoff, der gewöhnlich als Chlorzinkdoppelsalz oder als Oxalat (spritlöslich als Pikrat) in den Handel kommt. Das farblose, kristallisierbare Tetramethyldiamidotriphenylkarbinol bildet bei Behandlung mit Säuren unter Abspaltung von Wasser intensiv grüne Salze, die den Salzen der entsprechenden quartären Ammoniumbase analog konstituiert sind. M. ist 3 (C23H25N2Cl)+2 ZnCl2+2H2O oder

Tabelle

Aus Dimethylanilin bildet sich bei Einwirkung von Benzotrichlorid oder Benzoylchlorid in Gegenwart von Chlorzink (das die Wasserabspaltung begünstigt) zunächst die Leukobase des Malachitgrüns, das Tetramethyldiamidotriphenylmethan, und dies wird durch Bleisuperoxyd in Tetramethyldiamidotriphenylkarbinol verwandelt, das beim Erwärmen mit Säuren M. bildet. Das Chlorzinkdoppelsalz bildet messinggelb glänzende Prismen, das Oxalat metallisch grün glänzende Blättchen und das Pikrat goldgelbe Kristalle. M. färbt Seide, Wolle, Leder, Jute und mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle intensiv smaragdgrün. Die dem M. entsprechende Äthylverbindung ist das Brillantgrün (Solidgrün, Echtgrün), auch ein Chlorderivat, Viktoriagrün (Neusolidgrün), mit Dichlorbenzaldehyd dargestellt, und zwei Sulfoderivate: Lichtgrün und Guineagrün, sind im Handel. Beim Behandeln von M. mit rauchender Schwefelsäure entsteht eine Sulfosäure, deren Natriumsalz das Helvetia- oder Säuregrün bildet. M. wurde zuerst 1877 von Fischer aus Tetramethyldiamidotriphenylmethan dargestellt. M. auch soviel wie Berggrün.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 152.
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