Mariazell

[294] Mariazell, 1) Marktflecken in Steiermark, Bezirkshauptmannschaft Bruck a. d. Mur, der berühmteste österreichische Wallfahrtsort, 862 m ü. M., an der Salza malerisch gelegen, Sitz eines Bezirksgerichts, hat bedeutenden Fremdenverkehr, Handel mit Wallfahrtsartikeln, Holzstoff- und Pappenfabrik, ein öffentliches Krankenhaus und (1900) 1499 Einw. Die stattliche Wallfahrtskirche wurde 1644 an Stelle der vom König Ludwig I. von Ungarn gegründeten Kirche erbaut, hat drei Türme, darunter einen gotischen aus dem 14. Jahrh., ein schönes Portal, die Gnadenkapelle mit silbernem Altar und dem aus Lindenholz geschnitzten Marienbild und eine reiche Schatzkammer. Schöne Punkte in der Umgebung von M. sind: die Bürgeralpe (1267 m) mit schöner Rundsicht, der Erlassee (s. Erlaf) und der Lassingfall (s. Lassing). Vgl. Rabenlechner, M., Österreichs Loreto (Wien 1891); Rögl, M. in Steiermark (das. 1903); Hassenberger, M. und Gebiet (Führer, das. 1902). – 2) (Klein-M.) Wallfahrtsort in Niederösterreich, Bezirksh. Baden, an der Triesting, mit ehemaliger Benediktinerabtei (1134 gegründet), großer, schöner Kirche und (1900) 325 Einw. Vgl. Eigner, Geschichte des aufgehobenen Benediktinerstifts M. (Wien 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 294.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: